In diesem Beitrag möchte ich einmal auf das Solardach vom Hyundai Ioniq 5 eingehen. Sofern diese Sonderausstattung gewählt wurde, generiert der Hyundai Ioniq 5 Strom über sein Dach. Doch wie hoch ist die Leistung des Hyundai Ioniq 5 Solardachs überhaupt und lohnen sich die Mehrkosten?
Fakten zum Solardach
Das Solardach für den Ioniq 5 soll laut Hyundai um die 205 Watt je Stunde Strom liefern. Wie viel davon tatsächlich nutzbar sind, ist noch unbekannt. Gehen wir für unsere Rechnung von der Leistung aus, die uns Hyundai vorgibt.
Der generierte Strom kann sowohl für die Klimatisierung als auch als Fahrstrom genutzt werden. Soweit so gut, schauen wir mal wir in unseren Breitengraden (Deutschland) die von Hyundai vorgerechneten 2000 km zusätzlichen Fahrstrom generieren können.
Meine Rechnung zum Solardach
2021 schien die Sonne im Durchschnitt rund 1650 Stunden (Quelle: Statista), wobei auch weniger ertragreiche Morgen- und Abendstunden (Sonnenauf- und untergang) inbegriffen sind. 1650 Stunden dienen uns hier also lediglich als Orientierung, da es auch schon Jahre mit weniger oder mehr Sonnenstunden gab. Rechnen wir 205 Watt auf 1650 Sonnenstunden erhalten wir 338,25 kWh. Demnach könnten wir den großen Akku (72,6 kWh) knappe 4,6 mal oder den kleinen Akku (58 kWh) sogar 5,8 mal aufladen. Gehen wir dabei von einem Durchschnittsverbrauch von 18 kWh / 100 km beim Ioniq 5 aus, wären das ca. 1879 zusätzliche Kilometer. Werbeversprechen knapp verfehlt, welches sich aber wieder relativieren dürfte je weiter südlich man wohnt und den Wagen tagsüber tatsächlich immer in der Sonne parkt.
In der Regel dürften es aber eher weniger Kilometer sein, die über das Solardach generiert werden. Gehen wir von realistischen 1500 km im Jahr generieren extra Strom aus, so ergibt sich bei durchschnittlichen Stromkosten von 29,0 Eurocent je Kilowattstunde eine Ersparnis von 78,30 € (Formel: 1500 km / 18 kWh (je 100 km) x 0,29 €).
Betrachtet man nun die Anschaffungskosten für das Solardach von 1500 € zzgl. das UNIQ-Paket von 12.900 € würde man bereits nur für das Solardach rund 19 Jahre für eine Amortisation der Investition benötigen. Wenn man jetzt noch das zwingend erforderliche UNIQ-Paket dazu rechnet wären wir bei gut und gerne 184 Jahre Amortisation.
Bei all diesen Rechnungen sind wie erwähnt noch nicht einmal die Verluste durch die Erzeugung und die über die Jahre geringer werdende Effizienz der Solarmodule eingerechnet. Und selbst wenn man immer von Idealbedingungen ausgeht und der Wagen tagsüber immer im freien ohne größere Schatteneinwirkungen parkt, dürfte die maximale Reichweitengenerierung im Jahr 2500 km wohl kaum übersteigen.
Fazit
Wie meine Rechnung eindrucksvoll zeigt, lohnt sich das Solardach rein rechnerisch nicht. Wirtschaftlich gesehen steht wohl auch das Mehrgewicht zum Ertrag in keinem Verhältnis. Wer sowieso das UNIQ-Paket bestellen möchte, keine Garage und in einer sonnigen Gegend wohnt, für den könnte das Solardach eine kleine Überlegung wert sein. Vielleicht auch, um den Grundgedanken der Elektromobilität voranzutreiben. Aber auch die Idee dahinter im Sommer auf längeren Strecken die Klimaanlage direkt vom Autodach zu betreiben und so noch mal etwas mehr an Reichweite zu generieren, dürfte wohl auch nur für echte Puristen was sein.
