Hyundai Ioniq 5 RWD 72.6 kWh Basic

Irgendwie ist es doch immer ein magischer Moment, wenn man sein neues Auto in Empfang nimmt. Kurz vor der Abholung steigt die Vorfreude besonders dann, wenn man bereits mehrere Monate warten musste und dann ist es endlich so weit. Der Verkäufer erklärt einem die Details und Funktionen am neuen Auto. Die meisten von uns haben sich bereits in der Lieferzeit des Fahrzeugs eingehend mit seinen Funktionen und Möglichkeiten beschäftigt, sodass man am liebsten sofort losfahren möchte. Aber wie mit allen Dingen lohnt sich ein neutraler Blick den auch bei einer Neuwagenauslieferung können kleinere Mängel vorhanden sein, die man dann am besten sofort anspricht.

Zum Fahrzeug

Mittlerweile ist das Internet voll mit ausgiebigen Tests und Vorstellungen vom Hyundai Ioniq 5, jedoch haben alle Tests eins gemeinsam, es handelt sich beim Fahrzeug quasi immer um das Topmodell. Da für viele wie auch für mich das Topmodell schlichtweg zu teuer war, habe ich mich für das Basismodell mit großem Akku entschieden. Aufgrund dessen das Hyundai es einem nicht ermöglicht, einzelne Ausstattungen zu wählen, sondern alles über Pakete kombiniert, bleibt einem am Ende auch nicht viel übrig, wenn man unter 40.000 € inkl. der staatlichen Förderung bleiben möchte.

Serienausstattung

Die umfangreiche Serienausstattung meines Hyundai Ioniq 5 RWD 72.6 kWh Basic reicht meinen Anforderungen bis auf ein paar Kleinigkeiten auf die ich später im Beitrag noch eingehen werden, vollkommen aus.

Außenausstattung

• Aktive Luftklappen in der Frontschürze
• Fensterrahmeneinfassung in Schwarz
• Heckscheibe beheizbar mit Abschaltautomatik
• Radläufe in Schwarz
• Seitenschutzleisten in Lamellen-Optik in Schwarz
• Außenspiegel: beheizbar, Blinker integriert, elektrisch anklappbar, elektrisch einstellbar, in Wagenfarbe lackiert, Unterseite in Schwarz
• Türgriffe: in Wagenfarbe lackiert, manuell ausklappbar
• Verglasung: Akustik-Frontscheibe, rundum getönt

Felgen und Reifen

• 7,5 J x 19-Zoll-Leichtmetallfelgen mit 235/55 R 19 Bereifung
• Reifen-Reparatur-Kit

Komfort und Innenausstattung

• Beleuchtung Kofferraum hinten
• Drive Modes
• Gepäckraumabdeckung
• Handschuhfach Schublade
• LED-Beleuchtung Kofferraum vorne
• LED-Innenraumbeleuchtung vorne/hinten
• Mittelarmlehne hinten
• Mittelarmlehne vorne
• Servolenkung
• Shift-by Wire
• Sonnenblende mit beleuchtetem Spiegel für Fahrer und Beifahrer
• Ablagen: Ablagetaschen an der Rückseite der Vordersitze, Fach in der Mittelarmlehne vorne, Fach unterhalb des Armaturenbretts, Fächer in den Türen, Fächer in der Mittelkonsole, Getränkehalter hinten, Getränkehalter vorne
• Audio & Navigation: 6 Lautsprecher, Digitaler Radioempfang (DAB+), Display, 12,25-Zoll-Touchscreen, Radio-Navigationssystem, RDS-Radio
• Cockpit: Digitales Cockpit mit 12,25-Zoll-Display
• Fahrzeuglüftung: 2-Zonen-Klimaautomatik, Automatische Innenbeschlagsregelung, Luftauslassdüsen hinten
• Fensterheber: Abwärts-/Aufwärtsautomatik vorne, Einklemmschutz vorne, elektrisch für hintere Fenster, elektrisch für vordere Fenster
• Konnektivität: Apple CarPlay™ und Android Auto™, Bluelink-Telematikdienste, Bluetooth®-Freisprecheinrichtung, USB-Anschluss vorne und hinten
• Lenkrad: beheizbar, in Leder, mit Multifunktion, mit Schaltwippen zur Rekuperation, Zweispeichenlenkrad
• Stromversorgung: 12V-Steckdose vorne, 2x USB-Ladeanschluss hinten, 2x USB-Ladeanschluss vorne
• Zentralverriegelung: mit Funkfernbedienung, Smart-Key-System mit Start-/Stopp-Knopf
• Alarmanlage
• Antiblockiersystem (ABS) mit elektronischer Bremskraftverteilung (EBV)
• Berganfahrassistent (HAC)
• Elektrische Parkbremse (EPB)
• Elektronische Stabilitätskontrolle (ESC)
• Elektronische Wegfahrsperre
• ISOFIX-Kindersitzbefestigung auf den äußeren Sitzplätzen hinten inkl. Top-Tether-Verankerungspunkten
• Kindersicherung an den hinteren Türen (manuell)
• Multikollisionsbremse (MCB)
• Notrufsystem (eCall)
• Regensensor
• Reifendruck-Kontrollsystem (TPMS)
• Sicherheitslenksäule neigungs- und längsverstellbar
• Airbags: Beifahrerairbag deaktivierbar, Center Airbag zwischen Fahrer und Beifahrer, Frontairbags für Fahrer und Beifahrer, Seitenairbags für Fahrer und Beifahrer, Vorhangairbags bis in den Fond reichend
• Assistenzsysteme Smart Sense: Adaptive Geschwindigkeitsregelanlage mit Abstandsregelung und Stoppfunktion (ASCC), Aktiver Spurhalteassistent (LKA), Anfahrhinweis Vorderfahrzeug (LVDA), Aufmerksamkeitsassistent (DAW), Autobahnassistent (HDA), Autonomer Notbremsassistent (FCA) inkl. Frontkollisionswarner mit Fußgänger-/Fahrradfahrererkennung und Abbiegefunktion (FCA-JT), Fernlichtassistent (HBA), Insassenalarm (ROA), Intelligente Verkehrszeichenerkennung (ISLA), Spurfolgeassistent (LFA)
• Beleuchtung: Adaptives Bremslicht (ESS), Dachspoiler mit 3. Bremsleuchte, LED-Rückleuchten im Pixel-Design (Brems- und Fahrlicht), LED-Tagfahrlicht, Leuchtweitenregulierung manuell, Lichtsensor, Voll-LED-Scheinwerfer im Pixel-Design
• Einparkhilfe: Einparkhilfe hinten, Rückfahrkamera
• Innenspiegel: manuell abblendbar
• Kopfstützenhöhen- und längsverstellbar für Fahrer und Beifahrer, höhenverstellbar für hintere Sitzplätze
• Laden: 800-Volt-Technologie, ICCB-Notladekabel, On-board Charger mit 11 kW (3-phasig), Typ 2-Ladekabel
• Sicherheitsgurte: Drei-Punkt-Gurtsystem auf allen Sitzplätzen, Gurtstraffer und Gurtkraftbegrenzer vorne, Gurtwarner auf allen Sitzplätzen, höhenverstellbare Sicherheitsgurte vorne

Sitze

• Rücksitzbank verschiebbar
• Rücksitzlehne asymmetrisch geteilt umklappbar
• Sitzheizung vorne
• Sitzpolsterung in Stoff
• Beifahrersitzhöhenverstellbar
• Fahrersitzhöhenverstellbar mit elektrisch einstellbarer Lendenwirbelstütze

Sonderausstattung

• Große Batterie (72,6 kWh) + 4000 €
• Effizienz-Paket: Batterieheizsystem und Wärmepumpe + 1500 €
• Cyber-Grey-Metallic-Lack + 660 €

Zubehör

Die Fußmatten aus Stoff habe ich durch originale Gummi-Fußmatten getauscht, die ich auf Hyundaizubehoer.de* gefunden habe. Die Gummimatten haben den großen Vorteil der leichteren Reinigung, vor allem in den Wintermonaten, wo man gerne etwas mehr Dreck in den Innenraum trägt. Die Passgenauigkeit ist natürlich perfekt.

Ein weiteres Zubehör, das an meinem Ioniq 5 nicht fehlen durfte, ist die schwenkbare Anhängerkupplung. Diese gibt es ebenfalls auf Hyundaizubehoer.de* und kostete mit Einbau knappe 1350 €.

Kofferraum

Nominell gesehen ist der Kofferraum des Ioniq 5 größer als in meinem Golf zuvor. Statt 380 Litern stehen mir nun 531 Liter Kofferraumvolumen zur Verfügung, jedoch empfinde ich den „Schnitt“ des Kofferraums etwas misslungen. Durch die stark abfallende Heckscheibe bleibt viel Raum ungenutzt. Für den Wochenendeinkauf oder den Familienausflug ist der Kofferraum jedoch ausreichend. Wer mehr und öfters sperrige Gegenstände transportieren muss, der wird wohl öfter die Rücksitze umklappen müssen. Dann stehen einem aber auch beachtliche 1591 Liter Kofferraumvolumen frei.

In Zukunft wird noch eine Gummimatte für den Kofferraum Einzug halten. Die Kofferraummatte gibt es unteranderem auf hyundaizubehoer.de*. Wer sich für die praktische Klappbox interessiert, diese gibt es bei Amazon*.

Dinge die ich gerne noch gehabt hätte

Im Großen und Ganzen bin ich voll auf zufrieden mit dem Ioniq 5, Kleinigkeiten wie die fehlenden Parksensoren an der Front (Basismodell) oder der nicht Verfügbarkeit (nicht mal gegen Geld) eines schwarzen Dachhimmels. An beides werde ich mich wohl erst noch gewöhnen müssen. Des Weiteren hätte ich mich über eine Lederausstattung gefreut, aber auch diese gab es nicht einzeln, sondern nur im Paket.

Warum ich mich für den großen Akku entschieden habe

Für mich und mein Fahrprofil zwischen 5 – 70 km am Tag, je nachdem ob ich mit dem Auto zur Arbeit muss oder die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen kann, hätte es auch die kleinere günstigere Batterie mit 58 kWh getan. Besonders weil ich über die Möglichkeit verfüge, in meiner Garage über eine Wallbox (inkl. Überschussladen von der Photovoltaikanlage) zuladen. Entschieden habe ich mich aber dennoch für die größere Variante mit 72,6 kWh, einfach aus dem Grund auch mal längere Distanzen wie Urlaubsfahrten bewältigen zu können. Mit dem größeren Akku hat man hier einfach mehr Flexibilität.

Ein weiterer Grund für den größeren Akku war, dass ich regelmäßig einen kleinen Anhänger ziehen muss und der größere Akku mir hier einfach mehr Reichweite bietet.

Erster Fahreindruck

Schon nach wenigen Metern vermisste nicht ich meinen vorherigen Golf 7 GTI – Performance, anfänglich dachte ich noch, das mir etwas fehlen würde, so gänzlich ohne Motoren- und Auspuffgeräusche zu fahren. Doch die Zweifel waren schnell verflogen, nun genieße ich jeden Meter ruhe und ist nicht untertrieben, selbst ohne Akustikverglasung (außer an der Frontscheibe) ist der Ioniq 5 schon sehr ruhig. Das Fahren ist sehr Komfortable besonders mit den 19″ Felgen. Die ersten paar Hundert Kilometer vergingen schnell und wenn ich ihn nicht hätte laden müssen (bei Auslieferung waren nur knappe 49% drin), dann wäre ich wahrscheinlich gleich noch eine Runde gefahren.

Das Fahren an sich verläuft ruhig und komfortable, alles ist unaufgeregt und entspannt. Man lässt sich nur noch selten von anderen Verkehrsteilnehmern „mitreißen“.

Die Beschleunigung geht mit 217 PS durchaus flott voran, besonders die ersten 60 km/h „verfliegen“ regelrecht, danach merkt man schon das Gewicht, aber auch 100 km/h (7,4 Sekunden) sind schnell erreicht. Das ist etwas langsamer als mein GTI vorher (6,2 Sekunden), dieser Wert war aber selbst unter Idealbedingungen schwer erreichbar, den selbst mit der Launch-Control drehten die Räder vorne hoffnungslos durch. Wer dennoch mehr braucht sollte zur Allrad-Variante greifen. Im Alltag ruft man aber meiner Meinung nach nur selten die volle Leistung ab. Ich habe den Eindruck, welches ich auch bei anderen E-Autofahrern beobachte, das Reichweiten-Optimierte fahren wie eine Art Challenge betrachtet wird. Intuitiv versucht man immer noch etwas mehr an Reichweite herauszuholen.

Ich selbst bin noch nicht so weit beispielsweise die Heizung im Winter auszuschalten für ein paar extra Kilometer, das wäre es mir dann doch nicht wert. Was ich aber an meiner Fahrweise festgestellt habe, ist, dass ich viel vorausschauender fahre und den Verkehrsfluss versuche optimal mithilfe der Rekuperationsstufen auszunutzen. So konnte ich auf den ersten 500 km im Stadtbetrieb bereits 35,78 kWh zurück in die Batterie speisen, die sonst einfach als Bremsenergie verpufft wären.

Diese Information stammt aus der Bluelink-App, die ich ebenfalls nutze, um das Fahrzeug vor Fahrtbeginn zu Heizen. Da die App noch mehr Funktionen bietet, wird es hierzu einen eigenen Beitrag geben.

Fahrerassistenzsysteme

Eine Kleinigkeit im Bezug auf den Spurhalte-Assistenten ist mir noch aufgefallen. Für meinen Geschmack orientiert dieser sich zu sehr an der Mittellinie, was auf der Autobahn noch akzeptable ist, da die Spuren in der Regel breit genug sind. Auf der Landstraße hingegen kann es gefühlt schon einmal „enger“ werden, wenn einem ein LKW oder Bus entgegenkommt.

Ansonsten funktioniert das System gut, genauso wie der Abstands- und Lenkassistent, der auch leichte Kurven sauber durchfährt.